Einstecktücher: So werten Sie Ihre Brusttasche auf
Die Macht des Einstecktuchs
Perfekt. Mit einem selbstbewussten Lächeln schlendern Sie gemütlich durch die Fußgängerzone. Und ernten bewundernde Blicke. Denn Ihr Outfit passt optimal. Dabei ist Ihr Jackett nicht in London oder Mailand geschneidert, und auch die Schuhe sind nicht die rahmengenähten, von Hand auf Maß angefertigten Budapester. Und doch: das Gesamtpaket hat was. Geht nicht? Doch. Und ist gar nicht mal so schwer.
Viele Menschen glauben, um gut auszusehen, müsse man vor allem über einen unbegrenzt leistungsfähigen Geldbeutel verfügen. Und nicht immer ist das völlig unsinnig. Darüber, dass ein hochwertiger Maßanzug besser sitzt, als das Teil aus dem Kaufhaus, kann man kaum streiten. Und doch: um elegant zu wirken, brauchen Sie den nicht. Letztlich ist alles eine Frage der Blick-Regie.
Denn ein Betrachter, der Ihnen entgegenkommt, wird Sie nicht von oben bis unten komplett mustern. Er wird sich vielmehr auf seinen ersten Eindruck verlassen. Und auch wenn Sie Ihr teures Outfit gerne präsentieren, der erste Blick sollte nicht auf Ihren Anzug, sondern in Ihr Gesicht gehen. Der Rest muss einfach die Botschaft senden: passt.
Leider kann man gerade hier mit Kleinigkeiten viel falsch machen. Da denkt sich beispielsweise manch einer, in Modedingen sonst sehr bewanderter Herr, mit einem Einstecktuch sieht so ein Jackett doch viel eleganter aus. Stimmt ja auch. Und um nichts verkehrt zu machen, wählt er es in gleichem Farbton und gleichem Muster wie seine Krawatte. Sehr dezent. Sicher. Und sehr langweilig. Aber auch hoch problematisch.
Was auf den ersten Blick nur unüberlegt aussieht, ist in Wirklichkeit eine stilistische Katastrophe. Denn So schafft der Unglückliche eine direkte Verbindung zwischen Tuch und Krawatte und somit eine Blickrichtung auf die Brust – weg vom Gesicht. Aus dem selben Grund sollten Sie ein Einstecktuch nicht unbedingt im Fond-Grundton der Krawatte wählen. Greifen Sie lieber eine Musterfarbe des Binders auf und kombinieren Sie ruhig kräftigere und weniger kräftige Varianten eines Farbtons. So ergeben etwa Bordeauxrot und Rosé meist eine sehr ruhige und elegante Kombination. Der Vorteil: zwar ist beides perfekt aufeinander abgestimmt, aber Sie schaffen keine zusätzliche Blickachse, der Blick geht wieder in Richtung Gesicht.
Wenn Sie gemusterte Einstecktücher bevorzugen, können Sie diesen Effekt sogar noch verstärken. Achten Sie nur darauf, dass 1. Tuch und Krawatte nicht die gleiche Fond-Grundfarbe haben, und 2. die Muster nicht gleich groß sind. Breite Streifen auf der Krawatte schreien geradezu nach kleinen Tupfen oder Mustern beim Tuch; die fein getupfte Krawatte fühlt sich mit einer Pochette mit etwas größeren Paisleys sehr wohl. Denken Sie immer daran: alles,was übermäßig auffällt, bringt Unruhe ins Outfit.
Besonders spannend wird es, wenn Sie das arme Tuch aus seiner gewohnten Umgebung reißen. Das Einstecktuch aus Seide passt hervorragend zum eleganten Anzug. Aber auch zur groben Tweedjacke. Arbeiten Sie ruhig mit Texturen. Glatte, bunte Seidentücher passen exzellent zu groben, strukturierten Stoffen. Zum leichten Sommeranzug aus Seide nehmen Sie nicht das ebenso feine einfarbige Seidentuch, sondern entscheiden sich entweder für eine eher bunt gemusterte, leicht gerippte oder in sich gestreifte Pochette.
Dabei kann das Einstecktuch auch gut ohne bzw. anstatt Krawatte getragen werden, wenn es mal nicht ganz so festlich sein soll. Es lässt sich wunderbar etwa mit einem Halstuch oder einem Krawattenschal abstimmen. Denn sein etwas konservativ-spießiges Image hat das kleine Stück Seide längst abgelegt. Wenn Sie etwas mutiger sind, tragen Sie es zum dunklen Sakko auch unbekümmert zu Jeans. Hier tun Sie dann am besten, was Sie bei der klassischen Trageweise unbedingt vermeiden sollten, und stimmen das Tuch farblich auf Ihr Hemd ab.
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