Das gestreifte Hemd - unterschätzte Allzweckwaffe
Der Fluch mit Dresscodes: sie werden schnell ein wenig langweilig. In einer Zeit, in der der Anzug nur noch in konservativen Branchen zur Businessuniform zählt, hat sich als gemäßigtes Business Casual ein Look eingebürgert, der irgendwo zwischen bieder, nachlässig und professionell liegt. Man geht zur Arbeit mit einer dezenten Hose – dunkles Tuch mit Bügelfalte in konservativeren Büros, Jeans in den moderneren – und einem schlichten Businesshemd meist in weiß oder hellblau, mit oder ohne gestreifte Krawatte. Das hat nur einen Nachteil: die Armeen von Bürodrohnen, die dann zur Mittagspause in die Kantine oder die Cafés strömen, sehen alle gleich aus. Geht es konservativer zu, haben die Träger von dunkelgrauen Anzügen ein ähnliches Problem.
Hier gibt es einen guten alten Waffengefährten, der ein wenig in Vergessenheit geraten ist: da gestreifte Hemd. Förmlicher als Karomuster, aber nicht so förmlich wie einfarbiger Baumwolle will, ist ein gut gewähltes Hemd mit Streifen ein echter Blickfang. Denn anders als seine karierten oder gemusterten Kollegen wirkt es elegant und einen Hauch dandyhaft. Natürlich nur, wenn es das richtige ist. Vermeiden Sie allzu filigrane Streifenmuster. Ein schlichter Streifen in Tönen von blau, rot oder violett wirkt besonders edel.
Natürlich ist das Streifenmuster bei der Wahl der richtigen Krawatte zu beachten. Die alte Grundregel, niemals mehr als drei Muster zu kombinieren, hat hier absolut ihre Berechtigung. Ist das Hemd gestreift und die Krawatte gemustert, sollten Sie sich unbedingt an einfarbige Anzugstoffe halten. Sonst wirkt das gesamte Ensemble zu unruhig.
Und zu den Streifen des Hemds wählen Sie bei der Krawatte – nein, keine Streifen, auch wenn die mittlerweile im Geschäftsleben fast unausweichlich scheinen. Sondern nach Möglichkeit runde Formen. Paisleys, Tupfen, alles, was keine geraden Linien bildet. Selbst der konservativste dunkelgraue Anzug wird damit von der simplen Schreibtischuniform zum eleganten Augenschmaus.
Denn auch wenn das gestreifte Hemd in der Businessgarderobe eine Allzweckwaffe sein mag, seine größte Wirkung entfaltet es, wenn auf Eleganz gespielt wird. Ein nachtblauer Blazer zu Jeans etwa projiziert an sich eine Art rebellische Eleganz. Dazu ein paar hochwertiger Loafer oder Bootsschuhe in Braun oder Cognac. Wird hier aber nun ein dezent rot oder rosa gestreiftes Hemd ins Spiel gebracht, so ist das Ensemble an Ausstrahlung kaum noch zu überbieten. Wer sich nicht scheut, das Spiel weiter zu treiben, kann dazu jetzt noch einen dezent geblümten Krawattenschal kombinieren. Nun noch ein getupftes Einstecktuch in die Brustasche, goldblitzende Manschettenknöpfe – ein Look wie frisch aus dem Modemagazin, sicher, aber extrem smart, wenn Sie es durchziehen können.
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