Wäschepflege für Anfänger
Früher hieß ein häufiges Sprichwort, man wäre erst dann im Berufsleben angekommen, wenn man den Angestellten in der chemischen Reinigung mit Vornamen kennt. Nun, das stimmt in Zeiten der bügelfreien Hemden und waschbaren Synthetikgewebe nur noch teilweise. Und doch: wer einmal den Fehler machte,s eine komplette Garderobe falsch zu reinigen, weiß, wie sehr ein paar Grad zu viel oder das falsche Waschpulver ein Loch ins Budget reißen können. Und doch: jede einzelne Socke in die Reinigung zu bringen, ist für die meisten von uns nicht besonders praktikabel. Nun gut, wenn Sie es sich leisten können, tun Sie es. Und vielleicht haben Sie ja sogar das Glück, dass Ihnen die duldsame Gattin im Hintergrund all diesen Kleinkram abnimmt. Ansonsten lohnt es sich, sich ein wenig mit dem Feind Nummer 1 des Mannes zu beschäftigen: der Waschmaschine.
Sie ist ein Ungeheuer, das stumm in der Küche lauert. Wahrscheinlich kann sie beißen, und sie ernährt sich von unschuldigen Socken und Feinwäsche... STOPP!
In erster Linie ist auch eine Waschmaschine nur ein Gerät, um Ihnen die Arbeit zu erleichtern. Wichtig ist nur, dass Sie damit umgehen können.
Sie können all Ihre Wäsche in eine große Trommel werfen und sehen, was dabei herauskommt. Oder Sie können sich die Mühe machen, Ihre Wäsche vorzusortieren. Schon ein Blick auf das Etikett ist meist Gold wert.
Nun, wahrscheinlich haben Sie nicht so viel Wäsche, dass es sich lohnen würde, für jede einzelne Waschanleitung in jedem Farbton eine eigene Maschine Wäsche anzustellen. Aber manches geht einfach nicht.
Am besten beginnen Sie mit der Farbe. Wie gesagt, sie brauchen nicht einen Wäschestapel für jeden Farbton. Beginnen Sie mit sehr hellen und sehr dunklen Stücken. Ihr dunkelblaues Hemd kann getrost mit zur Schwarzwäsche. Ihr beigefarbenes T-Shirt wird sich wahrscheinlich bei Ihren weißen Hemden wohler fühlen. Vorsicht bei neuen Jeans. Auch wenn sie eher hell sind, empfiehlt es sich, sie mit der dunklen Wäsche zu waschen. Sie verlieren meist Farbe. Allgemein ist es meist keine schlechte Idee, neue Kleidungsstücke einmal separat zu waschen.
Nächstes Unterscheidungskriterium ist die Temperatur. Sie steht meist auf dem Etikett. Nun gut, das Etikett gibt die maximale Temperatur an, beid er Sie ein Kleidungsstück problemlos waschen können. Das heißt nicht, dass Sie es auch so waschen müssen. Die gute alte Kochwäsche lohnt sich eigentlich nur in absoluten Ausnahmefällen. Also, wenn Sie dreckige Stoffwindeln im Haus haben oder krampfhaft versuchen, Ihren Hautpilz loszuwerden, ist die 90-Grad-Wäsche angesagt. Ansonsten tun es 60 Grad auch. Haben Sie nur ein paar 60-Grad-Teile, können Sie sich überlegen, ob Sie sie nicht genau so gut mit 30 Grad sauber bekommen und damit eine Maschinenladung Wäsche einsparen.
Sollte das Etikett nicht lesbar sein, gilt als Faustegel: je schwerer ein Kleidungsstück, desto mehr Temperatur verträgt es. Alles, was dünn genug ist, dass Sie hindurchsehen können, gehört nicht in die Waschmaschine, sondern in die Reinigung.
Bei Kleidungsstücken mit empfindlichen Oberflächen lohnt es sich, sie vorher auf die Innenseite zu wenden. Und leeren Sie unbedingt die Taschen aus. Ein vergessener Kugelschreiber in der Waschmaschine kann zwanzig Businesshemden unbrauchbar machen, und das vergessene Papiertaschentuch in der Schwarzwäsche gibt Fusseln, die noch drei Waschtage später nicht zu übersehen sind. Auch Manschettenknöpfe, die noch im Hemdsärmel stecken, können unschöne Flecken ergeben.
Wie man Waschpulver dosiert, steht auf der Packung. Weichspüler sollten Sie nicht zu großzügig bemessen. Sie brauchen nicht unbedingt ein Farbschutz-Waschmittel für Ihre Schwarzwäsche, aber es verlängert die Lebensdauer.
Ihre edlen Kaschmir- und Merinopullover waschen Sie natürlich nicht mit der Maschine, sondern im Waschbecken, und zwar kalt. Und – das ist zwar inzwischen kein Geheimtipp mehr, funktioniert aber immer noch – nicht mit Wollwaschmittel, sondern mit Haarshampoo. Das hält die Fasern weich und geschmeidig.
Nur packen Sie bitte niemals Ihre edle Businesskrawatte in die Waschmaschine. Selbst falls die Seide diese Tortur überleben sollte, wird sich die Einlage verziehen.