Was trägt man(n) zur Hochzeit?
Es gibt Frauen, die verbringen Monate damit, von Geschäft zu Geschäft zu ziehen und nach dem richtigen Brautkleid zu suchen. Romantisch soll es sein, edel, eine Spur modisch, und vor allem perfekt auf seine Trägerin abgestimmt. Dennoch wird es meist dann doch ein eher klassisches Modell, meist in weiß, oder inzwischen auch häufiger mal in Créme. Dazu professionelles Makeup und eine Frisur, deren Fertigstellung selten weniger als ein paar Stunden in Anspruch nimmt. Auch über den passenden Schmuck dazu wurden mittlerweile ganze Bibliotheken geschrieben, kurz: alles ist perfekt durchdacht.
Da will man als Bräutigam natürlich nicht zurückstehen und mit all diesem Prunk mithalten. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn klassischerweise bietet die Herrenmode etwas weniger Spielraum.
Nach den strengen Regeln alter Gesellschaftskleidung ist natürlich nur eine Kleidung dem hohen Anlass angemessen, und das ist der Cutaway. Traditionell getragen mit gestreifter Hose und grauer Weste strahlt er Eleganz aus wie kaum etwas anderes. Klassischerweise wird er mit einer silbergrauen Krawatte oder einem ebensolchen Plastron kombiniert. Ein absolutes Muss bei solchen Gelegenheiten: Die Blume im Knopfloch.
Anders als im englischsprachigen Raum ist diese Kleidungsvariante bei uns für die Gäste einer Hochzeit weder üblich noch empfehlenswert. Falls Sie doch dazu greifen (in Adelskreisen manchmal noch verlangt), tragen Sie in diesem Fall unbedingt einen schwarzen oder anthrazitfarbenen Cutaway. Grau ist in diesem Fall wirklich strikt dem Bräutigam vorbehalten.
Eine Zeit lang sah man häufiger Männer, die den Bund fürs Leben im Frack schlossen. Auch ein Smoking ist manchmal der Anzug der Wahl. Nun, im Prinzip ist dagegen nicht viel einzuwenden – vorausgesetzt die Hochzeit findet nicht vor 18 Uhr statt, was wohl eher die Ausnahme sein dürfte. Denn genauso wie der Smoking ist auch der Frack Abendgarderobe und daher für eine Hochzeit am Vormittag denkbar ungeeignet. Hier gibt es allerdings ein Schlupfloch: wenn die Hochzeit am Nachmittag stattfindet, können Sie dann im Smoking heiraten, wenn direkt anschließend in Abendgarderobe gefeiert wird. Denn ständiges Umziehen macht die Stimmung kaputt.
Nun hält mancher die edle Gesellschaftskleidung für übertrieben und tritt lieber im schlichten Anzug vor den Traualtar. Aber selbst wenn Sie sich bewusst für einen Anzug entschieden haben, den Sie später noch tragen können, sollten Sie ihn nicht gerade mit der gestreiften Businesskrawatte kombinieren. Denn auch wenn so eine Eheschließung schnell in Arbeit ausarten kann, wollen Sie doch nicht so aussehen, als gingen Sie gerade ins Büro. Ein kleiner Tipp: auch wenn Paisleys in der klassisch-englischen Schule als sportlich gelten, sind sie Ton in Ton auf einer hellen Krawatte doch ausgesprochen elegant und romantisch, vor allem wenn man sie mit einem dezenten cremefarbenen Hemd kombiniert. Ein passendes Einstecktuch rundet das Ensemble harmonisch ab.
Aber gibt es denn gar keinen Mittelweg zwischen schnödem Anzug und Gesellschaftskleidung? Doch, gibt es. Obwohl weniger klassisch als der Cutaway, kann auch das Longjacket seine Herkunft aus dem Gehrock nicht verhehlen. Inzwischen ist es das wahrscheinlich beliebteste Hochzeitsjackett. Es ist einfach nur ein Stück länger als eine Anzugjacke, schmal geschnitten und wirkt ausgesprochen edel. Die Farbplatte reicht von schwarz über Grau und Braun bis hin zu Weiß und Créme. Getragen wird das Longjacket nie ohne Weste.
Manche Anbieter haben Sets aus Weste, Krawatte und Einstecktuch im selben Design im Sortiment. Kann man machen. Sollte man aber nicht. Denn die Kunst liegt im richtigen Kombinieren. Entscheiden Sie sich ruhig für eine edel gemusterte Krawatte in Champagner oder Créme, dazu ein farblich abgestimmtes Tuch in anderem Dekor. Wenn Sie nun noch ein passende Weste finden, die weder mit dem einen noch dem anderen identisch ist, aber einfach passt, haben Sie den Olymp guten Geschmacks erklommen.
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